DAS ISLANDPFERD,
Wilde Mähnen, Warme Herzen
Wilde Mähnen, Warme Herzen
Das Islandpferd, auch Isländer genannt, ist eine aus Island stammende, vielseitige und robuste Pferderasse, die dank ihres kräftigen Körperbaus auch von Erwachsenen geritten werden kann. Islandpferde gehören zu den Gangpferden, da die meisten von ihnen nicht nur über die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp verfügen, sondern zusätzlich über die genetisch fixierten Gangarten Tölt und Pass. Als „Islandpferd“ anerkannt werden nur reingezogene Tiere, ohne Fremdbluteinkreuzung, deren Abstammung lückenlos bis nach Island zurückzuverfolgen ist. In Island ist die Einfuhr von Pferden zur Vermeidung von Krankheiten verboten. Daher können Pferde, die in Island geboren wurden und einmal die Insel verlassen haben, nicht wieder nach Island eingeführt werden.
Das Islandpferd ist ein kräftiges, stabiles Pferd mit einer Widerristhöhe im Mittel zwischen ca. 135 – 145 cm Stockmaß. Es hat viel Ausdruck und ist von freundlichem eher zurückhaltendem Wesen. Das Islandpferd ist ein sehr ursprüngliches Pferd. Jahrhunderte auf der kargen Insel Island haben ein genügsames und robustes Pferd entstehen lassen. Die Beschäftigung mit dem Pferd kann so zu einem Hobby für die ganze Familie werden. Es ist leistungsbereit und charakterstark. Islandpferde sind eine bunte Rasse: Als Fellfärbung kommen außer Tigerscheckung alle Farben und Abzeichen vor. Im Winter bildet das Pferd ein schützendes und gut isolierendes Winterfell. Mähne und Schweif sind lang und dicht. Sie dienen dem Pferd als Schutz und sind gleichzeitig besonderer Schmuck des Pferdes. Ein Islandpferd ist erst mit ca. sieben Jahren ausgewachsen. Mit Rücksicht auf die späte körperliche Reife der Pferde werden sie erst zwischen dem vierten und fünften Lebensjahr angeritten. Islandpferde werden normalerweise recht alt, 30 bis 35 Jahre und mehr sind keine Seltenheit. Häufig können die Pferde noch weit über ihr 25. Lebensjahr hinaus geritten werden. |
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Tölt
Die Fußfolge des Tölts entspricht der des Schrittes und ist ein klarer Viertakt. Anders als im Schritt, wo sich Zwei- und Dreibeinstützen abwechseln, hat ein töltendes Pferd abwechselnd nur ein oder zwei Hufe am Boden. Durch die fehlende Sprungphase sitzt der Reiter auf einem Tölter nahezu erschütterungsfrei oder schwingt, nahezu wie in einem Sessel, bei Pferden mit hoher Bewegung, angenehm auf und ab. Das Pferd geht unter dem Reiter aufgerichtet und „tanzt“ aus der Schulter. Tölt kann – je nach Gangveranlagung und Ausbildungsstand des Pferdes – fast von Schrittgeschwindigkeit bis hin zur Galoppgeschwindigkeit geritten werden (Renntölt). Die Gangart Tölt ist für Reiter sehr angenehm und hat wesentlich zur Beliebtheit und Verbreitung des Islandpferdes beigetragen. Rennpass Einige Islandpferde beherrschen über den Tölt hinaus den Passgang, der normalerweise nur im Renntempo geritten wird. Das Islandpferd läuft dabei in gestreckter Haltung von einer Lateralen auf die andere. Als fehlerhaft wird der sogenannte „Schweinepass“ angesehen, dem die für den Rennpass typische Flugphase zwischen dem Auffußen der lateralen Beinpaare fehlt. Rennpass gilt als „Königsgangart“ des Islandpferdes, besonders gute Fünfgangpferde werden auch als „Gæðingur“ bezeichnet. World Fengur Einzigartig ist die weltweite Datenbank WorldFengur http://www.worldfengur.com/ für die Islandpferde. In diese Datenbank können die reinrassigen Islandpferde auf der ganzen Welt eingetragen werden. Ziel ist es, den Gesamtbestand zu erfassen, Abstammungs- wie Leistungsdaten zu archivieren und dem Interessierten verfügbar zu halten. |